Dieser Tischventilator hat sehr eigenwillige Qualitäten....
Dieser Tischventilator hat sehr eigenwillige Qualitäten. “Bauen-in Hängen Höhle für der Wandbesteigen”.
Dieser Tischventilator hat sehr eigenwillige Qualitäten. “Bauen-in Hängen Höhle für der Wandbesteigen”.
Bing: Übersetzen für Anfänger. Deutsch->Deutsch.
Schon besser, Facebook. Keine haarsträubenden Übersetzungsversuche möglich. Lassen wir das mal so.
Once again. Facebook, your Deutsch is grauenhaftly!
Für den Anfang mal eine sehr universell einsetzbare Fehlermeldung.
Dear Facebook, bitte translated doch a little bit more konsequenter. Dankenice!
(Screenshot: Ulrich Mandel)
Liebe Gemeinde!
Freiheit! Ein ganz starkes Wort. Eines, das Sehnsüchte weckt. Wer wollte nicht frei sein? Leben jenseits von allen Zwängen. Nicht ständig Rücksicht nehmen müssen. Keine Gebote, keine Verbote, die mich einschränken. Einfach nur frei sein. Unabhängig. Die eigenen Träume verwirklichen. Mein Leben gestalten, wie ich das will. „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“, singt Reinhard Mey. Die Menschen in der DDR sind für die Freiheit auf die Straße gegangen. In den arabischen Ländern haben sie dafür gekämpft und tun es immer noch, auch wenn sie sich vielleicht oft nicht so ganz einig sind, was Freiheit eigentlich bedeutet.
Herzlich willkommen zur Wagenkirche! Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht!
Sag mal, was hast du denn für Pillen genommen? Wir haben kurz nach Mittag!
Ich sag trotzdem gute Nacht. Ich freu mich nämlich drauf.
Ich möchte gar nicht so genau wissen, woran du schon wieder denkst ..
Ach, ich meine doch den 2. Oktober! Die Nacht der Offenen Kirchen!
Ach so! Jetzt versteh ich! Ja klar, die wird bestimmt super.
Natürlich. Alle Innenstadtkirchen sind dabei. Und ich finde, wir haben ein tolles Programm zusammengestellt. Familienkirche, Konzerte, Die Triple Art Church der Jugend. Was ich auch ganz toll finde: Dass auch viele Gemeinden mitmachen, deren Kirchen eigentlich zu weit draußen liegen. Die helfen bei den anderen mit.
Das finde ich wirklich super, so eine gemeinsame richtig große Aktion. Und im Programmheft finde ich so viele tolle Angebote ...
(beide: gemeinsam etwas blättern, spontan was rauspicken)
Ich finde: Das ist ein Angebot, das Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten.
Leider heute keine Audio-Aufnahme.
Zwei Ritter kämpfen gegeneinander. „Für Luther!“ „Für den Papst!“
Haltet ein, haltet ein! Was tut ihr da? Mit dem Schwert im Gottesdienst? Das kann doch nicht Euer Ernst sein!
Ach was, wenn's gegen die Papisten geht – immer fest drauf! Kämpft den guten Kampf des Glaubens, sagt doch schon der Apostel Paulus im ersten Brief an Timotheus! Also, kämpft für den rechten Glauben, liebe Ritter!
Prediger Kuschel, auch Ihr? So kämpferisch? Wir wollen hier Gottesdienst feiern!
Aber doch keinen Papisten-Gottesdienst, bitteschön! Wenn schon, dann lutherisch, Meister Göbel! Der gute Kampf des Glaubens um die richtige Auslegung desselben!
Abschied von Günter Schmitt am 8.9.2013
Lieber Günter,
ich arbeite ja am liebsten im Team. So alleine vor mich hinwurschteln, das ist nichts für mich. Erst gemeinsam kommen die Ideen, fängt es an zu sprudeln.
Das beste Hauptamtlichen-Team, das ich bis jetzt hatte, das war eindeutig mit dir. So stelle ich mir Zusammenarbeit vor. Na ja, wir sind beide wohl auch ähnlich chaotisch veranlagt. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile. Ich erinnere mich an einen Freitag, als wir irgendwann so gegen 9 beide jeweils unsere Konzepte für die Wagenkirche an den anderen gemailt haben. Hatten uns natürlich nicht abgesprochen, wer's schreibt. Lustigerweise waren die aber inhaltlich so ähnlich, dass wir sie einfach nebeneinandergelegt haben und dann live ein bisschen hin- und hergesprungen sind.
Hallo Günter! Dir hat der Urlaub aber echt gut getan. Du siehst so viel jünger aus. Und abgenommen hast du auch.
Nee, ich bin nicht der Günter. Ich heiße Ulli. Ich bin der Neue hier in der Citypastoral.
Wie - der Neue?
Na, ich mach heut zum ersten Mal mit dir die Wagenkirche hier in der Stadt.
Ah ja, gut, schön, dass du da bist! Herzlich willkommen in Schweinfurt!
Danke! Ich bin mal gespannt, wie die Schnüdel hier so drauf sind ….
Kommst du auch grad wieder vom Urlaub?
O Heiko - ich darfs gar nicht laut sagen: ich hatte ein ganzes Jahr frei - ich hab ein sogenanntes Sabbatjahr gemacht. Seh ich nicht entspannt und erholt aus?
Ja, schon. Ich hatte ja wenigstens den August frei
Na, das ist doch auch nicht schlecht! Was hast DU denn so gemacht?
Eigentlich einfach mal gar nix. Das war wirklich angenehm. Wir sind nicht weggefahren oder so. Nur rumhocken und lesen und ein paar Sachen organisieren, die liegengeblieben sind.
Ja, das ist schon klasse, wenn man seine freie Zeit auch wirklich genießen kann. Denn schnell geht´s wieder in den Alltag. Schau mal, ich glaub, die meisten Leut arbeiten auch schon wieder, oder?
Gut, die Schüler haben noch frei. Aber die müssen sich auch schon langsam wieder auf die Schule einstellen. Die Bayern haben da ja Glück, die haben noch sechs Tage frei.
Geht auch schnell rum! So wie mein Sabbatjahr rum ist. Es ist doch eh so: Kaum bist du im Urlaub, musst du schon wieder ans Ende denken. Hin- und Rückfahrt, An- und Abreisetag, das geht alles so schnell, als wär nix dazwischen.
Es ist aber doch was dazwischen. Es kommt halt drauf an, ob ich das, was ich im Urlaub erlebt habe, gleich wieder abhake. Oder ob ich mich noch dran erinnere, auch mal zurückdenke an die schönen Momente. Egal, ob Berge, Meer oder Terrasse zu Hause. Und dann versuche ich, mir solche schönen Momente auch in der Arbeit zu ermöglichen.
Da gibt´s einen Spruch eines Schriftstellers, der lautet: „Erfahrung ist nicht das, was wir erleben, sondern das, was wir aus dem Erlebten machen.“
Ja, genau! So, wie wir unser Leben erleben – so ist es dann auch für uns. Es kommt einfach darauf an, was wir daraus machen.
Wir wünschen Ihnen, dass Sie dieses Wochenende viele schöne Urlaubsmomente erleben, auch mitten im Alltag.
zum letzten Mal mit Günter Schmitt
Günter malt sich schwarze Streifen auf die Arme.
Mensch Günter, was treibst du denn da?
Ich schütze mich. Vor Vampirbremsen und Killerschnacken
Aber sonst bist du noch auf der Spur? Oder drehst du jetzt beim letzten Mal so richtig ab?
Nein, hast du nichts davon gehört, dass ein Streifenmuster auf der Haut vor Insektenstichen schützt. War in den letzten Tagen groß in der Presse. Manche Leute malen ihren Gaul als Zebra an. Es soll ein voller Erfolg sein.
Und so willst du dich vor Insektenstichen schützen. Ich glaub ich geh mal in die Apotheke. Und hol was für einen Hitzschlag mit akutem Braindamage.
Nein, das stimmt wirklich. Die Viecher werden durch das Streifenmuster so irritiert, dass sie nicht landen und woanders hin fliegen.
Verrückt. Aber das ist wie bei unserer Wagenkirche, oder. Wenn wir uns als Eisauto verkleiden würden, würden vielleicht viel mehr zu uns kommen als so.
Wir haben vielleicht ein unsichtbares Streifenmuster, auf das Menschen reagieren. Überall wo Kirche draufzustehen scheint, scheint Misstrauen angesagt zu sein. Vielleicht sollten wir manchmal unsere Botschaft besser verkleiden.
Nein, ich find es ja gerade gut, dass wir erkennbar sind. Da wissen die Leute, das ist Kirche und da muss ich nicht lang rummachen, die kann ich ansprechen.
Naja, das war für mich auch das, was das beste war. Wir sind ja inzwischen bunte Hunde. Neulich hat mich jemand in Würzburg angesprochen, den ich gar nicht gekannt habe. Der hat gesagt: Hallo, heute ohne Wagen. Ich wusste erst gar nicht, was er meint, bis er sagte, na sie sind doch der mit der kleinen Kirche in Schweinfurt.
Das war und ist halt das, was wir erreichen wollten. Und das geht nicht in Zebraverkleidung. Oder als Eisdiele. Wir wollen als Kirche erkannt werden, als Kirche, die mitten unter den Menschen ist. Deswegen ist der Spruch Nummer 1, den wir am meisten hören ja der: „Lasst doch die Kirche im Dorf.“
Genau, da steckt eine große Sehnsucht drin, dass die Einrichtung, die Sinn und Halt verspricht, nicht abgehoben und weltfremd ist, sondern mittendrin. Das haben wir über die letzten zwei Jahre ja auch erlebt.
Siehst du, euer Papst steigt ja jetzt auch schon auf Kleinwägen um, um näher bei den Leuten zu sein. Da sind wir doch voll im Trend.
Also haben sich die 4 Kölsch gelohnt, die geholfen haben, die Idee von der Wagenkirche zu kreieren. Ich wünsch Dir Heiko, auf jeden Fall auch mit meinem Nachfolger viel Spass, gute Begegnungen und nie eine platte Wagenkirche.
Und dir wünsch ich, dass du überall, wo du bist, so viele schöne Begegnungen hast und Leute um dich hast, mit denen es Spaß macht zu arbeiten.
Mensch Heiko, hat sich die Ami-Abhörbehörde, die NSA schon bei dir gemeldet.
Wieso. Ich mach doch nichts Verbotenes. Was meinst du denn schon wieder.
Na, die hören doch alles ab und schreiben alles mit. Da könntest du doch deine Blogs und unsere Texte gleich dort abliefern. Das spart Zeit und Mühe.
Ach ja, früher da war das Missionieren im Internet manchmal öde und trist. Kaum jemand wollte meine Verkündigungsposts lesen. Oder gar Stilvoll Glauben – wer liest so was schon? Ja klar, Gott liest das alles. Vermutlich. Das ist doch schon mal was. Aber sonst? WER BITTESCHÖN INTERESSIERT SICH FÜR UNS?
Siehste, das ist jetzt viel besser, die NSA liest alles! ALLES! Liebe NSA, wir danken Euch für Eure Aufmerksamkeit und hoffen sehr, dass Ihr mit Wagenkirche und Stilvoll glauben viel Spaß habt.
Ich hoffe ja, einer Ihrer Zehntausenden von Mitarbeitern ist extra für unser schwer subversiv-religiöses Zeug zuständig, und wird richtig religiös wuschig von so viel Blödsinn. Wie sieht's aus, lieber Sachbearbeiter? Sind Sie schon zum Glauben gekommen durch unsere Beiträge?
Merkst du was Heiko, wir reden schon mit ihnen. Lieber Herr Snowden. Sie können bei uns in der Wagenkirche Asyl beantragen. Wagenkirchenasyl. Da können sie nicht abgehört werden. Bei uns gibt es nicht einmal einen Stromanschluss. Nur der liebe Gott kann sie hören und der Heiko, der hört ihnen auch zu. Ich bin ja fast taub.
Bei uns sind sie wirklich frei. Weil uns die Freiheit eines Christenmenschen natürlich heilig ist. Freiheit – das ist auch die Freiheit der Kommunikation, des Wortes. Ohne dass wie bei der Stasi alles, was ich schreibe, aufgezeichnet wird. „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“, heißt es in der Bibel. Vermutlich kam auch dieser Satz schon ab und zu in Ihren Scannern vor. Kennen Sie den Satz? Schon mal drüber nachgedacht? Ich finde: Das verträgt sich nicht gut mit Kontrolle und Schnüffelei, schon gar nicht mit heimlicher.
OK Heiko, auch Gott kennt meine Gedanken, selbst die verborgensten, die, die ich keinem elektronischen und auch keinem analogen Medium anvertrauen würde. Aber bei ihm sind meine Gedanken, finde ich, besser aufgehoben als bei der NSA.
Ihm vertraue ich sie gerne an, weil ich mich bei ihm angenommen fühle. Geliebt. Akzeptiert, trotz und mit diesen Gedanken.
Bei Ihnen, liebe NSA, ist das anders. Sie scannen meine Mails, meine Posts, meine Telefonate, weil Sie Verrat und Verschwörung überall vermuten. Sie arme, bedauernswerte Wichtel. In Ihrer Welt möchten wir nicht leben. Eine Welt voll Verrat, Bespitzelung, Vertrauensbruch, Angst.
Jesus bietet Ihnen etwas anderes: Die Freiheit. Eine Welt voller Vertrauen und ohne Angst, oder jedenfalls mit weniger Angst. Liebe NSA, wie wäre das? Denken Sie doch mal drüber nach.
(Beide) Kehren Sie um. Ändern Sie ihr Leben. Oder ist da vielleicht doch niemand? Hallo? NSA? Ist da wer? HAAALLLOOO .
(Text schamlos abgekupfert von http://weblogs.evangelisch.de/weblogs/stilvoll-glauben/2013/06/30/neue-missionsschancen-durch-die-nsa )
Manchen scheint die Diskussion um Datenschutz und Überwachung ja ziemlich egal zu sein. Immer wieder taucht die Frage auf: Warum machen wir nur so einen Aufstand um das bisschen Überwachung durch PRISM, die NSA und so weiter? Ist das nicht übertrieben? Was ist daran so schlimm? Wir sind die Guten, wir haben doch nichts zu verbergen. Nun ja:
Diejenigen, die immer so vertrauensselig sagen "ich habe ja nichts zu verbergen" bitte ich regelmäßig darum, mir ihr Mail-Passwort zu geben, ich bin ja schließlich auch eine vertrauenswürdige Person. Das hat allerdings seltsamerweise noch keiner gemacht.
Mensch Heiko, schon Urlaub gebucht? Oder musst du wieder nach Holland?
Was heißt wieder nach Holland? Tolles Land! Großes Schwimmbecken! Große Sandkästen für meine Kleinste! Und es gibt Fisch! Was will ich mehr.
Na ja! Ich darf ja eigentlich nicht lästern. Ich bin nur mal durch Holland durchgefahren. Aber so wie du erzählst, ist das für Euch ja wirklich das Richtige.
Was machst du denn eigentlich im Urlaub. Du bist ja total beschränkt. Hast Flugangst. Im Zelt oder im Wohnwagen willst du auch keinen Urlaub machen. Machst du Club Terassee? Garten gießen, Rasen mähen?
Du wirst lachen. Wahrscheinlich ja. Wir legen unseren Garten neu an und da freu ich mich drauf, wenn dann alles gut anwächst und blüht und gedeiht. Und unsere Tochter kommt mit der Enkelin. Was will ich mehr.
Ich hab eigentlich gedacht, dass du eher ein Typ bist, dem es reicht, den Gartenbeton grün zu streichen. Du outest dich ja als richtiger Gärtner. Und dazu noch als Opa.
Klaro, und um beim Thema zu bleiben. Es geht ja auch nicht so sehr darum, ob man wieder eines der 100 Ziele abhacken kann, zu denen man im Leben nicht unbedingt hinmuss, sondern darum, dass man es sich im Urlaub gut gehen lässt. Ob das im Garten, in Holland, in Mallorca oder sonst wo ist, ist eigentlich egal.
Manchmal ist Malochen im Urlaub auch das Richtige. Schau die Leute an, die Urlaub nehmen und den Flutopfern helfen. Toll. Oder die 72-Stunden-Aktion, wo viele junge Menschen in diesen Tagen bei einem sozialen Projekt mithelfen.
Also, nicht das tun, was „man“ tut, oder was jeder erwartet, sondern das, was gut und richtig ist. Der liebe Gott wird irgendwann einmal nicht unsere Urlaubsziele beurteilen, sondern ob wir mit unserer Zeit und unseren Möglichkeiten gut umgegangen sind.
Liebe Gemeinde!
Ein ziemlich unangenehmer Predigttext ist das heute, finde ich. Sperrig. Unbequem. Da ist nicht viel von „Du bist geliebt“ und „frohe Botschaft“ zu spüren, was wir doch sonst so gerne hören und verkünden. Auch bei unserem Kurs „Christsein für (Neu-)Einsteiger“, den wir ja mit diesem Gottesdienst abschließen, war davon die Rede. Davon, dass unsere Botschaft eine Frohbotschaft und keine Drohbotschaft ist. Davon, dass es nicht um Regeln und deren Befolgung geht, sondern im Gegenteil: Um Befreiung!
Before I die ... So steht es riesig groß auf Wänden in etlichen Städten der Welt. Und drunter, kleiner, in der jeweiligen Landessprache: Bevor ich sterbe, möchte ich ... Daneben Kreide, mit der die Leute im Vorbeigehen ihre Gedanken aufschreiben können. Die Wände sind voll, egal ob in New Orleans, wo Candy Chang das Projekt startete, oder in Aachen, Seoul, Nairobi oder Zürich.
Sehr ernsthafte Antworten finden sich neben manchen, die eher Spinnerei sind – oder vielleicht doch nicht? Vielleicht schreibt einer hier zum ersten Mal auf: „Ich möchte eine Weltreise machen“ – und fängt ab diesem Tag an zu planen und zu sparen? Vielleicht schreibt eine andere „ich möchte eine tolle Oma sein“ - und überlegt sich nun schon mit 25 Jahren, wie das einmal aussehen könnte?
Was würden Sie schreiben? Was möchten Sie in Ihrem Leben unbedingt noch tun? Was ist das Ziel, der Sinn Ihres Lebens? Fangen Sie doch einfach damit an. Heute.
Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der Evangelischen Citykirche Schweinfurt.
Es war einmal ein alter Mann, der hatte nur ein einziges Pferd. Eines Tages lief es davon, über die Grenze ins Nachbarland. Was für ein Unglück! So klagten die Nachbarn. Doch der Bauer meinte: Wer weiß? Vielleicht ist unser Unglück unser Glück.“
Bald schon kam das Pferd zurück – und brachte noch ein wunderschönes Pferd mit. Was freuten sich die Nachbarn! Doch der Bauer meinte: Wer weiß? Vielleicht ist unser Glück unser Unglück.
Der Sohn des Bauern ritt das neue Pferd ein, fiel herunter, brach sich ein Bein. „Was für ein Unglück!“ jammerten die Nachbarn. Doch der Bauer meinte nur: Wer weiß ...
Bald schon wurden Truppen eingezogen für einen Krieg gegen das Nachbarland. Doch den Sohn des Bauern mit dem gebrochenen Bein ließen sie zu Hause.
Glück? Unglück? Manchmal liegt es nahe beieinander. Manchmal bedingen sie einander.
Ich wünsche Ihnen für heute, dass Sie auch in unglücklichen Momenten nicht den Blick verlieren für das Schöne, das Positive, für Ihr Glück.
Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt
Was ist Glück? So fragte die Zeitung „Die Zeit“ letzte Woche in einem Philosophie-Spezial. Tilo Wesche, Philosophieprofessor in Jena, gibt darauf eine interessante Antwort. Ganz kurz zusammengefasst, gibt es für ihn drei Glücksstufen. Die unterste ist das nackte Überleben. Wer schon mal in Lebensgefahr war, kann das sicher nachvollziehen. Die zweite Stufe ist Lebensqualität. Auch das verstehen wir sofort. Die dritte und höchste Stufe überschreibt Tilo Wesche mit „Sinn“. Na toll, darin kann man ja jetzt wieder alles unterbringen, denke ich mir. Nein, sagt Wesche. Das meiste, was wir als „Sinn“ bezeichnen – eigener Erfolg, Spaß am Leben, was auch immer – das sind nur Ersatzangebote.
Echten Sinn erfahren wir, wenn wir uns nicht nur um uns selber kümmern, sondern für andere da sind. Wesche schreibt: „Sinn ist die Erfahrung, (...) etwas zu tun, das nicht bloß für mich, sondern um eines anderes willen gut ist.“
Wahres Glück, sagt Wesche, hängt vom Glück anderer Menschen ab. Wer nur auf sich selbst und das eigene Glück sieht, gibt sich mit einem kleineren Glück zufrieden.
Hört sich ja fast an wie Jesus: „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.“
Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute Ihr Glück finden. Im Glück der Menschen um Sie herum.
Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.