Wagenkirche: Zeugnisse!

9 Jahre 4 Monate ago

Puh, Ulli, endlich sind Ferien! Und das Wetter scheint auch langsam wieder besser zu werden. Einfach mal ausspannen. Und wir machen auch ein paar Wochen frei.

Ja, endlich ausspannen, erholen, vielleicht auch mal wegfahren!

Aber heute ist erst mal noch der spannende Tag für alle Schülerinnen und Schüler.

Ja, richtig, heute gibt’s ja Zeugnisse!

Oh je. Na, unsere Tochter wird auf jeden Fall nicht sitzenbleiben, das ist doch schon mal was.

Aber viele andere schon. Oder sie kriegen zu Hause Stress, weil die Noten nicht so sind, wie die Eltern das erhofft hatten.

Dabei haben wir laut Bibel doch alle nur Einser.

Wie meinst du das denn?

Na, ganz am Anfang der Bibel, in der Schöpfungserzählung, da heißt es doch: Und siehe, es war sehr gut. Sehr gut ist eine Eins.

Das stimmt! Nur leider verhalten sich die Menschen oft nicht so.

Ja, leider. Wir achten viel zu wenig aufeinander. Egal, ob in der Familie, im Beruf, oder auch im größeren Rahmen. Überall gibt es Streit, Neid, sogar Krieg zwischen Völkern.

Vielleicht müssten wir wieder mehr daran denken, dass dieser Satz wirklich allen Menschen gilt: Du bist sehr gut!

Wirklich allen. Auch denen, die wir gar nicht mögen. Aber: Dieser Satz gilt auch Ihnen, die Sie jetzt gerade zuhören.

 Sehr gut!Und deshalb ist heute auch bei uns Zeugnistag. Und Sie kriegen alle eine Eins!

Wir wünschen Ihnen, dass Sie das erleben und spüren können: Sie sind von Gott gewollt und geliebt, so wie Sie sind. Sie bekommen von Gott eine Eins.

Und wir wünschen Ihnen frohe und erholsame Ferien. Wenn Sie Kinder haben, die heute vielleicht schlechte Zeugnisse mit nach Hause bringen, denken Sie dran: Auch die haben von Gott eine Eins.

Und siehe, es war sehr gut.

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Wagenkirche: freier Tag!

9 Jahre 4 Monate ago

Sag mal Heiko, ist heute tatsächlich schon wieder Freitag? 

Klar, wir standen letzten Freitag genau hier am Marktplatz – und ich kann mich noch erinnern, wie wir die Centstücke aus Schokolade an die Kinder verteilt haben. 

Gibt´s doch nicht. Schon wieder eine Woche rum. Wie die Zeit vergeht. 

Ja, echt Wahnsinn. Schon wieder Wochenende. 

Wochenende – schön! Samstag frei, Sonntag frei. Echt klasse. 

Sonntags frei? Das wär schön! Ich als Pfarrer muss auch am Sonntag ran. 

Stimmt – und viele andere Berufssparten auch wie Krankenschwestern oder andere Pflegekräfte, Ärzte, Kellner oder Feuerwehr. Oder eben auch Pfarrer! 

Ja, das ist echt bedauerlich! Aber dafür haben die, die sonntags arbeiten, auch mal Werktags frei. So wie ich auch. 

Trotzdem ist der Sonntag für uns Christen nach wie vor der Tag des Herrn. Und das ist gut so. „Am siebten Tag sollst du ruhn!“ Das steht schon in der Bibel. Und auch das Grundgesetz stellt den Sonntag unter einen besonderen Schutz. Denn wer sechs Tage gearbeitet hat, soll alle Fünfe gerade sein lassen. Atempause. Denkpause. Zeit für die Familie und Freunde, Zeit für mich selbst. 

Das hast du schön gesagt. Der Sonntag oder eben dann der freie Tag für die, die sonntags arbeiten müssen, soll einem heilig bleiben. 

Und wie sieht´s eigentlich am kommenden Sonntag aus? Musst du da auch wieder ran? 

Natürlich – aber diesmal nicht auf der Kanzel. Da darf ich mal Musik machen. Und das sogar bei euch in der Heilig-Geist-Kirche.  

Stimmt. Und ich bin mit dabei. Wir wollen Sie auf die bevorstehenden Urlaubszeit einstimmen. Und nach dem Gottesdienst ist noch was Besonderes geplant.

Wieso, was denn?         

Danach werden alle Fahrzeuge gesegnet, die Sie rund um die Kirche abgestellt haben. Egal, ob Auto, Fahrrad, Dreirad oder sonstige Vehikel. Und dazu gibt es auch noch ein kleines Geschenk.

Super! Und die Musik macht unsere Band Mehrblick aus Gochsheim.

Da ist ja richtig was los. Ich freu mich schon und bin gespannt, ob´s da ein Verkehrschaos gibt. 

Ja, ich auch. Die Polizisten, die dann Sonntags Dienst haben, werden das schon in den Griff bekommen.

Das denke ich auch. Dann wünschen wir Ihnen allen einen hoffentlich arbeitsfreien, erholsamen Sonntag – und vielleicht finden Sie tatsächlich Zeit und Lust, um 11 h in die Heilig-Geist-Kirche zu kommen und ihr Fahrzeug für die bevorstehende Urlaubsfahrt segnen zu lassen oder für den Weg in die Arbeit in der kommenden Woche.

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Wagenkirche: Schätze auf Erden – Schätze im Himmel

9 Jahre 5 Monate ago

 

Ulli wirft immerzu ein Geldsäckel hoch.

Heiko: Was machst du denn da?

U: Das siehst du doch. Ich werfe mein Geldsäckchen hoch?

H: Hast du vielleicht zuviel davon? Dann kannst du mir ja mal was abgeben.

U: Nee, wo denkst du hin. Weißt du, was da drinnen ist? Da ist gar kein richtiges Geld drinnen. Das sind Taler bzw. bestimmte Wertmarken, die man dann einlösen kann. 

H: Ach ja, damit binden die Geschäfte ihre Kunden, damit sie dort im Geschäft extra viel einkaufen. 

U: Genau, du hast es erfasst! Kaufen, Absetzen, Börsen und Märkte, alles dreht sich nur noch ums Geld.             Geld regiert die Welt.

H: Eben. Jetzt gibt es ja nur noch ein Thema: Griechenland. Das ist wirklich eine verfahrene Situation. So wie's aussieht, geht der Rettungsplan ja jetzt in eine neue Runde. Aber mein Gefühl ist, es geht doch hauptsächlich um die Banken und deren Rettung. Was da an persönlichen Schicksalen dahintersteht von Leuten, die völlig verzweifelt sind – das geht total unter.

U: Ja, das ist echt ein Drama. Und wir stehen hilflos daneben. Genauso wie das arme Volk, die Leute, die versuchen, mit ihrem wenigen Geld gerade so durchzukommen.

H: Ja, die, die eh schon wenig haben, die müssen's ausbaden, wie immer. Die Millionäre in Griechenland haben ihr Geld schon längst in die Schweiz geschafft. Es ist eine Katastrophe, was in diesem Land passiert.

U: Also doch wieder: Geld regiert die Welt! (wirft das Geldsäckchen wieder hoch). 

H: Zum Glück gibt es noch was anderes im Leben.

U: Wie – was denn noch?

H: Na, wir haben doch eine gute Botschaft von Jesus. 
Der sagt einmal: 
„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. 
Sammelt euch lieber Schätze im Himmel (…) 
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. 
(Mt 6, 19-21). 

U: Ja, meine liebsten Schätze, das sind meine Frau und meine Kinder und meine besten Freunde. 

H: Ja, lauter Schätze. Und um Ihnen das Wochenende etwas zu versüßen, haben wir auch was Süßes für Sie dabei.

U: Aber das ist ja schon wieder Geld. 

H: Ja, aber welches zum Genießen. Damit es nicht lange liegt und nicht verrostet oder von Motten zerfressen wird. 
U und H verteilen essbare Goldtaler aus Schokolade. 

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Wagenkirche: Kirchen-Tube

9 Jahre 5 Monate ago

Herzlich willkommen zur Wagenkirche an diesem für das Internet historischen Tag!

Wieso? Was ist denn passiert? Kriegen wir endlich DSL auf dem Land?

Nein. Heute wird unsere Kanzlerin Merkel interviewt. Und zwar von einem Youtuber namens LeFloid.

LeFloid? Noch nie gehört.

Eben. Ich auch nicht, muss ich gestehen. Aber bei Jugendlichen ist der echt bekannt. Über zweieinhalb Millionen Abonnenten auf Youtube ist nicht ganz ohne.

Zweieinhalb Millionen? Uns hören hier vielleicht grade mal zweieinhalb Menschen zu.

Ja. Irgenwas muss der wohl richtig machen. Der macht echt gute, kurze Nachrichtenfilme, wenn man das Nachrichten nennen will. Kommentiert, lacht, überzeichnet, hat Spaß dabei.

Und heute darf er sogar Merkel interviewen.

Ja. Am Montag kann man das dann auf Youtube ansehen. Da bin ich echt gespannt. Er hat jetzt schon seit Tagen Fragen im Internet gesammelt.

Vielleicht sollten wir so was auch mal machen.

Was? Merkel interviewen? Also, ich glaub ja nicht, dass die zu unserer Wagenkirche kommt.

Nein, einfach neue Wege zu den Menschen suchen. Zum Beispiel über Youtube.

Ach, ich glaube, da gibt es schon richtig gute Sachen. Die Katholische Citykirche Wuppertal hat Video-Podcast, der nennt sich „Kath 2:30“, weil die Folgen zweieinhalb Minuten lang sind. Und auch unser Wagenkirche-Podcast wird von einigen angehört oder im Internet gelesen. Herzliche Grüße an dieser Stelle an alle, die nachher die Aufnahme hören oder unser Konzept lesen!

Und unsere Wagenkirche selber ist ja auch ein neuer Weg, Menschen zu erreichen.

Ja, ich denke, darauf kommt's an. Wir suchen neue Wege, immer wieder. Natürlich träumen wir davon, dass uns jede Woche zweieinhalb Millionen zuhören. Aber wenn wir einmal im Jahr einem einzigen Menschen nahebringen können, dass Gott ihn liebt – ich glaube, dann hat sich dieser ganze Aufwand schon gelohnt.

Ja, da hast du recht. Dafür schleppe ich gern diese schwere Wagenkirche durch die Gegend.

Ihnen allen wünschen wir jedenfalls, dass Sie an diesem Wochenende etwas von dieser Botschaft spüren, von der wir erzählen: Dass Gott Sie liebt.

Das erzählen wir auf allen Kanälen, die uns zur Verfügung stehen.

Wir wünschen Ihnen ein schönes, sonniges, liebevolles Wochenende. Und wenn das Wetter mal schlechter ist, können Sie ja mal auf www.wagenkirche.de reinschauen.

admin

Wagenkirche: Bitte warten!

9 Jahre 5 Monate ago

Sag mal, Heiko, kennst du das auch: du hast grad so richtig Hunger und beißt dann einfach in die heiße Pizza?

Ja, und dann?

Ja, also, wenn die Salami noch so richtig heißt ist, dann verbrenn ich mir die Zunge.

Mindestens, wenn nicht sogar den ganzen Mundraum.

Das ist dann die Strafe dafür, dass man mal wieder keine Geduld hat und nicht warten kann. 

Ja, das ist ein gutes Stichwort. Ich warte auch schon wochenlang auf den Sommer. Dabei sollten wir doch laut Kalender schon fast mittendrin sein. 

Stimmt. Spätestens seit dem Gedenktag von St. Johannes vorgestern und der damit verbundenen Sommersonnenwende sollte es jetzt endlich mal richtig warm werden. Ich habe die vielen Wolken und die Regenschauer jetzt langsam satt. Ich will nicht mehr warten. 

Ich auch nicht.  
Aber mir ist trotzdem auch so schon warm. Spätestens seit ich dieses schwere Ding, unsere Wagenkirche mit dir durch die Stadt ziehe. 

Da hast du auch wieder recht. Aber nochmal zum Thema „warten“. Das Warten gehört doch irgendwie zum Leben dazu. Die Schüler warten auf die Ferien, wir warten auf den Urlaub und manche verbringen ihr halbes Leben mit Wartezeiten so wie auf den Bus oder dass sie endlich beim Arzt drankommen. 

Stimmt, wenn ich mir das so überlege, geh´n da in so einem Menschenleben wahrscheinlich Stunden oder sogar Tage und Monate drauf, wenn man die ganzen Wartezeiten mal so zusammenzählt.  

Also, bei mir sind es gefühlte Monate. Was ich schon an Zeit in Wartezimmern bei Ärzten verbracht habe!

Da fällt mir doch glatt der Bibelspruch ein: Ich warte auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen wartet meine Seele auf den Herrn. 

Ja, du bist ja als evangelischer Pfarrer besonders bibelfest. Aber mal Spaß beiseite. Dass ich irgendwie spüre, dass Gott bei mir ist und dass er manchmal sogar in mein Leben eingreift, dass wünsche ich mir oft ganz fest – und manchmal möchte ich auch darauf gar nicht warten müssen. 

Ich auch nicht. Aber manchmal brauchen wir auch dafür Geduld. 

Diese Geduld wünschen wir Ihnen. Aber nicht nur das: 
Wir wünschen Ihnen, dass es Momente gibt, jetzt am Wochenende und darüber hinaus – dass Sie Gott spüren in Ihrem Leben und dass er Ihnen nahe ist. 

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Wagenkirche: Immer im Kreis?

9 Jahre 6 Monate ago

Boah Ulli, diese Woche ging's echt rund bei mir. Arbeit über Arbeit. Ich bin echt urlaubsreif, kannste mir glauben.

Aber … du bist doch erst vor einer Woche aus dem Urlaub gekommen?

Ja, schon. Hast ja recht. Aber geht dir das nicht auch oft so? Immer wieder der gleiche Trott und kaum Zeit, mal Luft zu holen.

Ja, natürlich. Das kenn ich auch. Leben und Arbeiten kann manchmal ganz schön mühsam sein.

Wie auf dem Volksfest im Karussell. Da geht’s auch immer im Kreis. Und wenn's mal zu schnell geht, dann hat man das Gefühl, es haut einen gleich aus der Kurve.

Na ja, manche Menschen haut's ganz in echt aus der Kurve. Burn-Out, Herzinfarkt. Das ist doch kein Leben, immer in dieser Mühle, immer im Karussell.

Jesus hat nicht gesagt: Ich bin das Karussell. Sondern: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Und so ein Weg: der geht normalerweise geradeaus, nicht im Kreis. Auf jeden Fall auf ein Ziel zu.

Was ist Ihr Ziel für Ihr Leben? Wissen Sie, wofür es sich lohnt, zu leben?

Ich glaube, das Wichtigste ist zu wissen: Ich bin angenommen, so wie ich bin. Mit meinen Fehlern und Macken. Auch, wenn ich mal aus dem Karussell aussteige oder es mich raushaut. 

Das hat Gott uns in der Taufe schon versprochen: Du bist gut so, wie du bist. 

Wir wünschen Ihnen heute, dass Sie an diesem Wochenende aus Ihrem ganz persönlichen Karussell aussteigen können und mal zur Ruhe finden.

Und: Dass Sie Ihr Ziel finden für Ihr Leben.

Vielleicht sehen wir uns auch am Sonntag um 10:30 beim Schaustellergottesdienst. Da geht’s auch um dieses Thema: Immer im Kreis.

 

admin

Wagenkirche: Wagenkirchenbollerwagenökumene

9 Jahre 7 Monate ago

heute leider ohne Aufnahme.

Du Heiko, hast du schon vom Motto des Stadtkatholikentags   gehört?

Na ja, Vatertag feiern, vermutlich! Zwei Männer ziehen ihren Bollerwagen hinter sich her. Zu blöd, dass wir kein Bier hinten drin haben.

Nein, das Thema heißt nicht Bier trinken, sondern Glauben feiern. 

Feiern, eben! Ob mit Bier oder ohne, na da bin ich natürlich dabei.

Ja, das siehst du doch. Hier ist richtig was geboten. Guck dir doch all die Stände mit den Angeboten an. Da haben wir (Katholiken) richtig was auf die Beine gestellt. (evtl. Stände in Sichtweite als Beispiel bringen)

Ja, echt super! Aber was machen WIR mit unserer Wagenkirche  eigentlich hier? 

Tja, stimmt. Wir sind doch sonst mitten in der Stadt bei den Leuten.

Aber heute sind wir ja auch mittendrin, so wie es sich gehört. Ich  bin sogar zu EUCH KATHOLIKEN gekommen. 

Ja, so wie ICH bei EUCH sogar von der Kanzel der St. Johannis-  Kirche sprechen durfte, als ich bei der Vesperkirche ein Wort zum  Tag ...

So ist´s richtig. Gelebte Ökumene. Das macht Spaß! So muss sich  Kirche präsentieren. Zusammenhalten. Zusammenarbeiten. 

Und gemeinsam an einem Strang ziehen. 

 Ja, wir können so viel zusammen machen. Gottesdienste, die Nacht  der offenen Kirchen, die schon im Oktober ist und eben auch unsere  Wagenkirche, die wir für gewöhnlich freitags um die Mittagszeit durch  die Fußgängerzone ziehen und dabei mit den Leuten ins Gespräch  kommen. 

Genau so wie heute auch. Und auch mal gemeinsam feiern, so wie  heute beim Stadtkatholikentag. 

Genau, aber jetzt hilf mir mal beim Ziehen. Schließlich geht auch  Wagenkirche nur zusammen. 

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Wagenkirche: Für die Flüchtlinge

9 Jahre 7 Monate ago

Wagenkirche am 24. April 2015

Mensch, Heiko, geht´s dir auch so wie mir? Jetzt stehen wir – genauso wie vor vier Wochen hier – und wieder ist so ein schlimmes Massenunglück passiert. 

Ja, das ist schon ein Wahnsinn. Vor vier Wochen das Flugzeugunglück mit den vielen Opfern, gerade auch aus Deutschland, und jetzt schon wieder ein großes Unglück. 

Die Presse schreibt, dass in den letzten Wochen mehr als 1000 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken sind, auf der Überfahrt nach Europa. So eine große Zahl an Opfern, deren Schiff gekentert ist, gab noch nie. 

Das stimmt. Und jetzt überlegt die Politik fieberhaft, wie sie diesem Wahnsinn Einhalt gebieten kann. 

Da ist man doch als Außenstehender machtlos, oder? Denn was sollen wir denn vor Ort hier machen?

Wir können aufmerksam machen auf diese Katastrophe, immer wieder. Und wir können für die Opfer beten – so wie wir es schon für die Opfer der Flugzeugkatastrophe getan haben. Wir können Anteil nehmen. Auch wenn die Bilder noch so weit weg scheinen: ich finde es total wichtig, nicht wegzusehen und die Not anderer wegzuschieben. 

Da hast du Recht. Aus unserer christlichen Sicht heißt das auch Barmherzigkeit. Wir können und dürfen einfach nicht wegsehen! 

Und mir kommt noch ein Gedanke dazu: wir jammern oft über Dinge, die bei uns schief laufen. Doch es sind ja eher Kleinigkeiten, gemessen an der Not anderer, die aus Verzweiflung aus ihrer Heimat fliehen, weil sie rein gar nichts mehr haben als das, was sie am Leib tragen.

Ja, wie wäre es, wenn wir einfach dankbar wären für die Dinge des tägliches Lebens: Nahrung, Kleidung, Arbeit, Familie, Freunde.

Und jetzt lasst uns noch eine Minute stille halten. Wir wollen an die vielen Opfer denken und sie Gott anempfehlen. Und wir wollen für mehr Anteilnahme bitten, für mehr Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft. 

admin

Wagenkirche: Repair Café

9 Jahre 8 Monate ago

Wagenkirche am 17.4.2015

Test. Test. Dieses blöde Mikrofon. Jetzt ist das Ding schon wieder kaputt.

Wir hatten die Anlage doch erst eingeschickt zum Reparieren!

Ich glaub, wir brauchen doch mal eine neue. Schmeiß das Ding auf den Müll! Das nervt mich nur noch.

Also, besonders nachhaltig und umweltfreundlich ist das aber nicht, wenn wir unsere Verstärkeranlage gleich bei den ersten Problemen wegschmeißen. Und eine neue kostet ja auch einen Haufen Geld.

Logo Repair CaféJa, natürlich, da hast du Recht. Da reden wir immer von verantwortungsvollem Umgang mit den Ressourcen unserer Welt – und kaum ist mal was kaputt, zack, weg damit.

Ich hätte eine bessere Idee. Lass uns die Anlage doch morgen mal zum Repair Café bringen.

Ach, stimmt, das ist ja morgen! Hatte ich ganz vergessen. In St. Anton, glaube ich.

Ja, von 10 bis 14 Uhr kann man da mit allem hinkommen, was irgendwie kaputt ist. Und wenn man Glück hat, ist jemand da, der sich genau mit diesen Dingen auskennt und einem hilft, es selber zu reparieren.

Also egal, ob am Stuhl ein Bein fehlt oder der Pulli Mottenlöcher hat, wie's hier steht: Wenn etwas kaputtgeht, müssen wir's nicht gleich wegschmeißen.

Eben! Und auch das ist Umweltschutz. Dass wir nicht so schnell aufgeben, erst einmal versuchen, Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

Das ist ja fast wie mit Gott und uns Menschen?

Also, den Gedankensprung versteh ich jetzt wirklich nicht.

Na ja, auch in unserem Leben geht oft mal was kaputt. Wir machen Fehler, manchmal sogar ziemlich große. Wir laden Schuld auf uns. Aber Gott gibt uns nicht auf, schmeißt uns nicht weg. Sondern will heilen, was in unserem Leben kaputtgegangen ist.

Das finde ich einen schönen Gedanken. Aber ich glaube, das geht nicht im Repair Café.

Nein, aber vielleicht am Sonntag im Gottesdienst. Oder zu Hause, im Gebet.

Wir wünschen Ihnen jedenfalls, dass Sie an diesem Wochenende Heilung erleben. Vielleicht für Ihre kaputten Gegenstände. Vielleicht aber auch für etwas, was in Ihrem Leben kaputtgegangen ist.

Das Repair Café jedenfalls ist morgen von 10 bis 14 Uhr in St. Anton. Und Gottesdienst in so ziemlich jeder Kirche am Sonntagmorgen.

admin

Wagenkirche: Ich atme – ich lache – ich gehe mit Gott

9 Jahre 8 Monate ago

Wagenkirche 10. April 2015

U: Mensch, Heiko, endlich mal so richtig Sonne hier in der Stadt. Das hatten wir lange nicht mehr. 

H: Stimmt, endlich ist der Frühling eingekehrt. Darauf haben wir alle schon die ganze Zeit gewartet.

U: Und die Natur erst: jetzt fangen die Büsche, Bäume und Blumen zu Blühen an. Man sieht´s auch auf dem Markt. Da herrscht richtig buntes Treiben.

H: Ich finde es toll, wie unser Schöpfer die Welt gestaltet hat! Aber was hast du denn heute dabei? Das sieht ja aus wie zwei bunte, aber zu groß geradene Eheringe.

U: (zeigt die Armbändchen vom Familienbund): Das sind doch keine Eheringe. Das sind Armbändchen, die man am Handgelenk trägt. Die orangenen sind für die größeren Arme, also für die Erwachsenen und die grünen für Kinderärmchen. 

H: Ach so, und da steht ja auch noch was drauf. Lies doch mal vor!

U: „Aus dom Mund dor Kondor schaffst du dor Lob.“ Die O´s – das sind ja lauter Smilys. Ach jetzt kapier ich´s: „Aus dem Mund der Kinder schaffst du dir Lob.“ Das scheint ein Satz aus der Bibel zu sein. 

H: Ja, das ist ein Psalm, der ist überschrieben mit: „Die Herrlichkeit des Schöpfers – die Würde des Menschen“

U: Ja, da sind wir wieder am Anfang: Wir sehen, wie wunderbar Gott doch diese Welt geschaffen hat. Das wird mir besonders deutlich, wenn alles grünt und blüht und noch dazu die Sonne scheint. 

H: Und wie sieht das mit der Würde des Menschen aus?

U: Tja, das ist der Auftrag Gottes an uns: dass wir sehen, dass wir mit dieser Schöpfung gut umgehen. Und dass ALLE Menschen zu ihrem Recht kommen und möglichst das Gleiche von den Gaben der Schöpfung erhalten, an Nahrungsmitteln, aber auch an Zuwendung und Geborgenheit.  

H: Und das auch die Kinder ihren Platz bekommen. Denn auf dem Kinderarmband steht so schön: „ich atme – ich lache – ich gehe mit Gott!“

U: „Ich atme – ich lache – ich gehe mit Gott“. Heiko, das ist doch ein schöner Wunsch fürs Wochenende! Atmen Sie die frische Frühlingsluft ein! Lachen Sie, so oft es geht! Und gehen Sie mit Gott! 

 

admin

Wagenkirche: Abgestürzt: Die Mitmenschlichkeit

9 Jahre 8 Monate ago

Wagenkirche am 27.3.2015

So, endlich ist die Wagenkirche wieder unterwegs. Hat mir schon gefehlt, jetzt in der Winterpause.

Ja, das stimmt! Allerdings wäre ich doch gerne mit einem fröhlicheren Thema wieder eingestiegen als das, was heute alle beschäftigt.

Ja, das stimmt. Dieser Flugzeugabsturz und alles, was da drumherum nun bekannt wird, das ist einfach nur grauenvoll. Unvorstellbar.

Ich finde es aber auch fürchterlich, wie sich nun die Presse auf das Thema stürzt. Jeder kennt jetzt schon den Namen des Copiloten, sein Elternhaus wird von Kameraleuten belagert. Und auch zum Beispiel in Haltern, wo die Schülergruppe herkam, kann kaum jemand in der Öffentlichkeit trauern, ohne dass das gleich fotografiert und gefilmt wird.

Ich kann irgendwie schon verstehen, dass wir alle, auch ich ja, nach mehr Informationen gieren. Aber es gibt sie nun mal nicht, diese Informationen. Und dann machen die Journalisten eben aus jeder Kleinigkeit eine Nachricht.

Ich glaube, hier ist nicht nur ein Flugzeug abgestürzt. Sondern vor allem die Mitmenschlichkeit. Das Mitgefühl. Und das Gefühl dafür, wann es Zeit ist, zu schweigen.

Und das einzige zu tun, was wir hier wirklich für diese Menschen tun können: Für sie beten. Und zwar für alle, auch für den Copiloten und seine Familie.

Dazu laden wir Sie heute ein. Schweigen Sie mit uns. Beten Sie mit uns. Wenn Sie möchten, finden Sie hier ein vorbereitetes Gebet, das wir zum Abschluss sprechen werden.

STILLE

Gott, du schenkst Leben und du nimmst es wieder zurück in deine Hand.
Fassungslos stehen wir da angesichts der Nachrichten.
Wir können es nicht verstehen.
Wir suchen nach Sinn und finden nichts.
Gott, halte du die Toten und alle, die um sie trauern, in deiner Hand.
Gib den Helfern die Kraft, die sie benötigen.
Hilf, zu vergeben, wo Vergebung unmöglich erscheint.
Hilf uns, zu hoffen und zu vertrauen, dass deine Liebe stärker ist als der Tod.
Amen.

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admin

Wagenkirche: Before I die

10 Jahre ago

Mensch, Heiko, es ist gut, dass jetzt bald der November rum ist.

Wieso, dann ist bald Weihnachten, oder?

Ja, das auch, aber ich finde, wir hatten echt triste Tage, das Wetter hat sich so richtig angepasst an den Totenmonat.

Ja, stimmt. Der November ist ja der Monat der vielen Gedenktage an unsere Toten.

Und jetzt hängen da auch noch in der Spitalstraße am Bauzaun zwei schwarze Tafeln.

Ach die mit dem englischen Spruch oben drauf: „Before I die“.

Ja, genau die. Es sind die, die wir vor knapp einer Woche in der Nacht dorthin montiert haben.

Stimmt. Und dann fängt da jeder Satz an mit: Bevor ich sterbe, möchte ich …

Ja, was würdest denn DU noch vorher am liebsten tun?

Ich würde gerne noch mal mit allen meinen Freunden und meinen Lieben richtig gut essen gehen oder, wenn ich noch länger Zeit hätte, eine große Reise machen wollen.

Du hast vielleicht Pläne! Ich fand ja interessant, was Passanten dort alles hingeschrieben haben.

Hast du noch was im Gedächtnis?

Natürlic„Noch einmal liebevoll umarmt werden.“ Oder: versöhnt gelebt haben. …

Das klingt ja wirklich so, dass sich Menschen da viel Gedanken gemacht haben – so richtig auch nach dem Sinn ihres Lebens.

Ja, diese Tafeln sollen ja auch dazu auffordern. Nicht nur, über den Tod und die Endlichkeit des Lebens nachzudenken, sondern vielmehr darüber, was das Leben lebenswert macht, was ganz wichtig ist für den einzelnen, was er sich wünscht und erhofft.

WIR als Christen erhoffen uns ja, dass das Leben nach dem Tod in irgendeiner Form weitergeht, und dass wir bei Gott leben.

Ja, wirklich unvorstellbar, so ein Gedanke, aber auch sehr tröstlich!

Für mich auch.

Wir wünschen Ihnen aber erst mal noch viele schöne Momente in diesem Leben, an diesem Wochenende möglichst schon …

… und falls Sie einmal die nächsten Tage in der Spitalstraße vorbeikommen, lesen Sie doch mal, oder schreiben Sie auch hin, was für Sie ganz wichtig in ihrem Leben ist, so wichtig, dass Sie es unbedingt vor ihrem Tod auch noch tun würden.   

admin

Wagenkirchenasyl

10 Jahre 1 Monat ago

(aus der Kirche): Ja, da brauchen wir natürlich noch eine anständige Matratze. Und am besten eine Heizung. Toiletten wären auch nicht schlecht.

Sag mal, Heiko? Was machst du denn da? Magst du nicht rauskommen aus der Wagenkirche?

Ich teste unsere Wagenkirche gerade für den Ernstfall. Besonders gut ausgestattet sind wir dafür aber wirklich nicht.

Was denn für ein Ernstfall? Jetzt komm doch erst mal wieder raus da!

Hast du nicht das Schweinfurter Tagblatt gelesen? Kirchenasyl wird möglicherweise bald nicht mehr so möglich sein. Aber ich finde, da übernehmen viele Gemeinden eine ganz wichtige Aufgabe. Notfalls will ich auch bereit sein. Aber ich glaube, unsere Wagenkirche ist dann doch zu klein dafür.

Ja, das glaub ich auch. Da braucht man etwas mehr Platz, Toiletten, viele Helfer und ganz schön gute Nerven.

Aber ich denke: Es ist wichtig, dass wir uns da einsetzen. Und es werden immer mehr Kirchenasyle im Moment in Deutschland.

Das Bundesamt sagt ja, das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Kirchenasyl immer mehr missbraucht wird.

Ich würde sagen: Das ist eher ein deutliches Zeichen dafür, dass es immer mehr gebraucht wird. Denn den Stress tut sich keine Gemeinde an, ohne wichtige Gründe dafür zu haben.

Ich glaube auch, dass es ganz wichtig ist, dass wir hier in Deutschland Flüchtlinge und Asylbewerber willkommen heißen und sie nicht gleich wieder abschieben.

Manche werfen ja den Kirchen immer wieder vor, sie würden zu wenig tun für die Leute, die ausgegrenzt werden. Ich glaube, wir tun da wirklich eine ganze Menge.

Ja, auch die Sache mit der Vesperkirche fällt mir da ein. Die machen ja jetzt auch gerade ihren Informationsstand. Und im Januar und Februar soll es jeden Tag ein gutes, warmes Essen in der Kirche geben.

Ja, da arbeiten ganz viele kirchliche Institutionen zusammen. Und wir brauchen noch viele Helferinnen und Helfer und natürlich auch eine Menge Geld, um das zustandezubekommen.

Vielleicht wollen Sie ja auch dabei sein? Egal, ob Sie einen Kuchen backen, Leute begrüßen oder Essen servieren. Oder vielleicht etwas spenden. Kirche tut etwas für die, die wenig haben. Und Sie können dabei mithelfen!

Natürlich können Sie auch sonst viel tun für Leute, denen es nicht so gut geht. Wir wünschen Ihnen, dass Sie an diesem Wochenende offene Ohren und Augen für die Nöte Ihrer Mitmenschen haben.

admin

Wagenkirche: Erntedank-Kekse

10 Jahre 2 Monate ago

Heiko verteilt Lebkuchen und behauptet, es seien „Erntedank-Kekse“, die vom vergangenen Sonntag übrig geblieben seien.

Sag mal, Heiko, jetzt hast du aber völlig den Verstand verloren, oder? Das sind doch keine Erntedankkekse, das sind Lebkuchen! Die gehören zu Weihnachten, nicht zu Erntedank!

Ach was, an Weihnachten kann die Dinger doch kein Mensch mehr sehen. Die liegen doch jetzt schon zwei Monate im Laden. Und ich bin's langsam leid, mir monatelang die leckeren Lebkuchen zu verkneifen, nur um dann in der Advents- und Weihnachtszeit keine Lust mehr drauf zu haben. Also hab ich sie einfach umbenannt in Erntedank-Kekse.

Da hast du natürlich auch wieder Recht. Es gab ja neulich eine Umfrage, da haben fast zwei Drittel aller Befragten gesagt, sie sind genervt von Lebkuchen im September. Und ein Drittel wollte sogar einen gesetzlichen Stichtag, vor dem das Weihnachtsgebäck nicht verkauft werden darf. Da hättest du heute aber schlechte Karten!

Wieso? Ist doch kein Weihnachtsgebäck. Sind Erntedank-Kekse. Und irgendwo hab ich auch schon ein Schild gesehen, da stand „Herbst-Gebäck“ statt Weihnachtsgebäck. Aber jetzt mal eine ganz grundsätzliche Sache: Ich glaube, das hat damit zu tun, dass wir oft gar nicht mehr warten können und es sowieso fast alles sofort gibt. Als ich klein war, waren zum Beispiel Krapfen für mich „Faschingskrapfen“ und außerhalb der Faschingszeit gab's die nicht. Gestern hab ich einen gegessen.

„Alles hat seine Zeit“ fällt mir dazu ein. Dieses berühmte Zitat vom Prediger Salomo aus der Bibel. Ich glaube, das wäre wichtig, dass wir uns wieder mehr darauf besinnen, was wann seine Zeit hat. Und uns dann dafür auch die nötige Zeit nehmen, zum Essen, zum Lesen, zum Arbeiten, was auch immer.

Stimmt ja, heute früh hab ich mir auch nur schnell ein Brot gemacht und es auf dem Weg zum Bus gegessen. Das kann ja nicht gesund sein.

Ich habe noch ein Zitat, das heute gut passt. Ein altes irisches Sprichwort. „Als Gott die Zeit gemacht hat, hat er genug davon gemacht.“

Scheint heute oft nicht mehr zu stimmen. So viele Menschen haben keine Zeit mehr, bei denen hat alles keine Zeit. Bei mir ja auch ganz oft.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie an diesem Wochenende Zeit finden. Für sich, für Ihre Familie, für alles, was Ihnen wichtig ist.

Und dass Sie es auch mal aushalten können, zu warten, bis es Zeit für etwas ist. Zum Beispiel bis Erntedank für die Erntedank-Kekse. Möchten Sie einen?

Oh Heiko ...

 

admin

Wagenkirche: Über den Glauben sprechen!

10 Jahre 2 Monate ago

Ach Ulli, schön, dass wir endlich mal wieder mit der Wagenkirche unterwegs sind. War doch eine ganz schön lange Sommerpause jetzt, weil wir die letzten Wochen ja andere Termine hatten.

Ja. Ich hab's echt auch schon vermisst. Aber nächste Woche ist dann schon wieder Pause.

Zumindest sind wir nicht am Martkplatz, sondern auf der Ufra.

Ja. Und das finde ich genau richtig. Da hingehen, wo die Leute sind. Ob am Markt oder sonstwo in der Fußgängerzone oder eben auf der Ufra.

So muss das sein. Kirche und Christsein ist halt nicht nur irgendwas Abgeschlossenes hinter dicken Mauern. Sondern mitten im Leben.

Deshalb sind wir ja hier. Um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

Manchmal muss ich mich aber auch ganz schön aufraffen zu diesen Wagenkirche-Touren. Es ist schon oft anstrengend, weil wir so gar nicht wissen, was da auf uns zukommt. Wer uns anspricht und mit welchen Themen oder Fragen.

Und das ist ja oft gar nicht so leicht, über den eigenen Glauben zu reden oder solche Dinge.

Andere haben es da anscheinend leichter. Heute im Stadtbus habe ich gesehen, wie eine Mitfahrerin ihrer Sitznachbarin ganz selbstverständlich ein Buch über Jesus überreicht hat. Und dazu einen Flyer von einer kleinen christlichen Freikirche hier in Schweinfurt. Warum können wir das nicht so gut?

Das müssen wir wieder lernen, auch über das zu reden, was wir glauben und das, was uns am Glauben schwer fällt.

Vielleicht kommen wir ja heute darüber ins Gespräch. Oder auf der Ufra. Oder bei unserem Kurs „Kaum zu glauben“, der demnächst wieder anfängt.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie an diesem Wochenende gute, bewegende Gespräche mit interessanten Gesprächspartnern haben.

admin

Wagenkirche: Carpe diem!

10 Jahre 4 Monate ago

Hallo Heiko, sag mal, ist dir auch so warm?

Ne, gar net. Ja, doch! Es lebe die Sommerzeit. Endlich ist es mal ein paar Tage so richtig schön warm.

Ja, den Sommer sollten wir echt genießen. So ein Wetter kann sich heutzutage ja schnell wieder ändern.

Deshalb hab ich heute gleich mal die kurze Hose rausgeholt. Und die Badehose habe ich auch eingepackt. Für alle Fälle, falls es morgen regnen sollte.

Mit der Wetterungewissheit hast du allerdings recht. Schon der alte Seneca hat vor 2000 Jahren in Rom gesagt: „Alles, was kommen soll, liegt im Ungewissen.“ Und dann hat er noch dazugefügt: „Los, lebe sogleich!“

Ja, ich erinnere mich. Da gibt es doch den Spruch: Carpe diem!

Genau, das meint dieser Spruch auch: Los, lebe sogleich!

Und wie soll das gehen – richtig leben?

Na, den Moment genießen: ein Eis essen, durch die Stadt gehen und die Sonne genießen – einfach das, was viele Leute in Sw und anderswo ja auch tun.

Und wir schleppen unsre schwere Wagenkirche durch die Gegend. Wie zwei Ochsen, die dabei auch noch so schwitzen wie diese Viecher.

Na ja, jetzt übertreib mal nicht. Das macht doch auch Spaß. Einfach mal mitten unter die Leute gehen. Aber wir machen ja auch ne Sommerpause und Urlaub.

Ja, ab sofort heißt es: Wagenkirche zurück in die Garage, unter die Dusche springen oder an den Badesee gehen und sich erholen.

Genau. Das wünschen wir Ihnen! Dass Sie sich die nächsten Wochen gut erholen können, egal ob im Urlaub in der Ferne oder daheim auf der Terrasse.

Aber das gilt auch jetzt schon. Nutzen Sie die Gunst der Stunde! Carpe diem! Und gönnen Sie sich was. Das Leben kann so schön sein!

Also, auf zur nächsten Eisdiele!

admin

Wagenkirche: Jesus ist Weltmeister!

10 Jahre 5 Monate ago

Deutschland! Wir sind echt Weltmeister geworden! Letzte Woche haben wir hier noch gestanden und gezittert, aber jetzt haben wir's echt geschafft!

Ja, Wahnsinn, gell? Aber jetzt ist's langsam auch mal wieder gut mit Fußball, finde ich. Wobei, wir Evangelischen in Schweinfurt haben ja eine ganz enge Beziehung zu Brasilien, besonders zu Rio, weil wir schon seit Jahrzehnten eine Partnerschaft mit den evangelischen Gemeinden dort haben. Heute kommt eine Delegation aus Brasilien hier bei uns an.

Das ist eine ganz wichtige Sache, dieser gegenseitige Austausch. Aber sag mal, wollen die überhaupt noch mit euch reden nach dem 7:1?

Foto: @Kaot50 (Twitter)Ich hoffe, sie haben's verkraftet. Bei einem der letzten Besuche haben sie übrigens für jede Kirchengemeinde ein kleines Holzmodell von dieser bekannten Christusstatue von Rio mitgebracht. Die steht in vielen Kirchen immer noch.

Dieser Christus auf dem Berg war ja wirklich phänomenal. Und dann noch in schwarz-rot-gold angestrahlt! Das war schon imposant.

Ja. Und ich hab mir gedacht: Unsere Fußball-Nationalmannschaft ist Weltmeister im Fußball. Aber da, da steht für uns Christen der eigentliche Welt-Meister. Der Herr der Welt.

Ist aber irgendwie nicht so viel zu spüren im Moment von diesem Herrn der Welt. Der sollte mal wirklich eingreifen im Nahen Osten oder in der Ukraine. Das ist doch wirklich grauenhaft, was da im Moment passiert. Und wie viele Unschuldige darunter leiden müssen.

In der Tat. Ich kann verstehen, wenn manche sagen: Wenn so etwas geschieht und Gott nicht eingreift, dann kann es keinen Gott geben. Aber Gott ist halt anders als wir uns das oft wünschen würden.

Er greift nicht ein. Er lässt uns unsere Freiheit. Und diese Konflikte sind ja nun mal nicht gottgewollt, sondern von Menschen gemacht.

Und trotzdem vertrauen wir darauf, dass Gott unser Leben in der Hand hat. Auch dann, wenn dieses Leben nicht gut und geradlinig verläuft.

Und es ist auch unsere Aufgabe, dazu beizutragen, dass diese Welt friedlicher und für alle schöner wird.

Ja. Um nochmal auf Brasilien zurückzukommen: Da versuchen wir das. Indem wir eine Krippe für arme Kinder aus den Favelas unterstützen, in der sie Schulbildung und ein warmes Essen bekommen.

Vermutlich können wir, außer Beten für den Frieden, nicht viel zu den großen Konklikten in der Welt beitragen. Aber wo können Sie selbst die Welt ein bisschen schöner, friedlicher und versöhnlicher machen?

Jesus, der Welt-Meister, gibt uns dazu auch ein Versprechen: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.

Wir wünschen Ihnen gute Ideen für eine bessere Welt und dass Sie das auch spüren: Gott ist da, selbst wenn die Welt auseinanderzufallen scheint.

 

 

admin

Wagenkirche: Demut, auch als Sieger

10 Jahre 5 Monate ago

Na, Heiko, wo hast du denn dein Holland-Trikot gelassen?

Tja, schade, die Holländer sind ja leider nun doch nicht im Endspiel. Und ich hätte so gerne Deutschland-Holland gesehen.

Und die Brasilianer hast es nun auch noch erwischt. Aber weißt du eigentlich, was der Thomas Müller nach dem grandiosen 7:1 gegen die Brasilianer gesagt hat?

Ne, was dann?Ulli:

„Wir sollten die Kirche mal im Dorf lassen.“

Echt? Den Spruch kennen wir doch. Den hören wir doch auch jedes Mal bei unserer Wagenkirche.

Da hast du aber Recht! Mindestens einmal fällt der, wenn wir Freitag um die Mittagszeit hier in der Stadt unterwegs sind. Das passt irgendwie gut zu dem, was auch der Jogi Löw nach dem 7:1 noch losgelassen hat.

ja, was hat der denn noch gesagt?

Der Bundestrainer hat gesagt: „Ein bisschen Demut tut jetzt auch gut. Wir wollen nicht überbewertet sein.“

Klingt gut. Die Presse und alle anderen rufen die deutsche Mannschaft jetzt eh schon als kommenden Weltmeister aus.

Ja, stimmt. Doch manchmal geht auch der Favorit baden. Jetzt ist Jogi als Psychologe gefragt. Ein bisschen Demut. Sich konzentrieren, focussieren, nicht abheben.

Wie im echten Leben eben. Auf wichtige Sachen sollte man sich gut vorbereiten und nichts dem Zufall überlassen. Manchmal darf man auch mal abheben. Aber ich denke, die Grundeinstellung ist wichtig.

Stimmt, ein bisschen Bescheidenheit schadet uns allen nicht. Aber das wird immer schwerer. Denn der Erwartungs- und Leistungsdruck für uns Erdenbürger wird immer höher: im Berufsleben, in der Partnerschaft, in der Wirtschaft.

Gut, dass es einen gibt, der sagt: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch Ruhe verschaffen.

Ja, das hat Jesus gesagt. Er will uns dieses Gefühl vermitteln: du bist auch gut, wenn du nicht alles erreichst. Du musst nicht alles können.

Aber wir hoffen trotzdem, dass Deutschland Weltmeister wird. Mit ein bisschen Demut, aber auch mit viel Konzentration und mit dem Quäntchen Glück!

Also, Ihnen allen ein schönes Spiel am Sonntag Abend und viel Spaß dabei!

admin

Wagenkirche: Alle Weltmeister!

10 Jahre 5 Monate ago

Sag mal Heiko, du hast heute aber irgendwie das falsche Trikot an, oder?

Nee, wieso? Möglicherweise das vom zukünftigen Weltmeister.

Also, das kannst du doch heute nicht sagen! Vor unserem Deutschlandspiel! Alter Hollandfan!

Heute abend zieh ich auch ein Deutschland-Trikot an. Aber wenn es wirklich ein Finale Deutschland-Holland geben sollte, hab ich ein kleines Problem. Aber sag mal, was hast DU da eigentlich für eines an? Das ist doch auch kein aktuelles, oder?

Nein, das ist das Original-Trikot von unserer ersten gewonnenen WM 1954. Heute vor 60 Jahren war das Endspiel, das „Wunder von Bern“.

Ach ja, 54, 74, 90, 2014 – ich erinnere mich ...

Also haben wir ja vielleicht beide heute Weltmeister-Trikots an, wobei ich bei dir da alles andere als sicher bin.

Aber wirklich Leid tun mir ja viele Mannschaften, die sich so große Hoffnungen gemacht haben und jetzt schon ausgeschieden sind. Manches war schon echt bitter.

Ja. England, Spanien, Italien, heute abend dann Frankreich ...

Klar. Aber ich meinte vor allem die kleineren. So wie Uruguay zum Beispiel. Griechenland. Die Schweiz.

Ja, verlieren gehört im Sport leider auch dazu.

Und im „normalen Leben“ leider auch. Was ich in letzter Zeit von Menschen alles erzählt bekommen habe. So viele, ich nenn's jetzt mal: Verlierergeschichten. Von Menschen, die schwer krank sind oder viel zu früh gestorben sind. Oder die kaum noch eine Perspektive sehen für ihr Leben. Auch letzten Sonntag im MehrWegGottesdienst waren unsere Fürbittzettel voll von solchen Geschichten.

Es ist wahrscheinlich kein Trost, aber: Jesus war auch nicht gerade Weltmeister. Der ist als verurteilter Verbrecher gestorben.

Ja. Der würde wahrscheinlich heute das Trikot von Kamerun tragen.

Warum Kamerun?

Das waren die erfolglosesten. 0 Punkte und 1:9 Tore.

Gut zu wissen, dass es für Gott nicht wichtig ist, wie erfolgreich wir in unserem Leben sind. Oder wie gesund, wie optimistisch und sonstwas.

Ja. Für ihn zählt der größte Versager genau so viel wie der künftige Weltmeister.

Wäre für uns vielleicht auch mal ganz gut, nicht immer nur auf den Erfolg der anderen zu schauen, sondern auf den Menschen dahinter.

Weil wir vor Gott alle Weltmeister sind. Egal, wie erfolgreich oder nicht. Egal, ob Kamerun, Deutschland, Holland oder was auch immer.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie das spüren, wenn es Ihnen selber nicht so gut geht: Gott steht zu Ihnen, ganz egal, was passiert.

Für heute abend wünschen wir Ihnen und uns aber erst mal ein richtig schönes, spannendes Spiel. Was sagst du, wie`s ausgeht, Ulli?

...

Ich sag 2:1 für Deutschland. Und Finale gegen Holland. Wär doch cool. Hup Holland Hup!

admin

Wagenkirche: Begeisterung! Beim Fußball und in der Kirche.

10 Jahre 6 Monate ago

Hey Ulli, was hast DU denn heute an?

Kennst du das nicht? Das ist das aktuelle Schnüdel-Trikot von dieser Saison!

Ach so, Fußball, na ich weiß zumindest: bald ist ja Fußball-WM in Brasilien.

Ja, ganz richtig. In knapp 2 Wochen geht’s schon los. Aber heute Abend ist hier in Schweinfurt auch ein ganz spannendes Fußballspiel.

Was denn für ein Spiel? Und auch noch hier in Schweinfurt?Ich dachte, die Saison ist schon längst vorbei.

Na, im Willy-Sachs-Stadion müssen die Schnüdel nachsitzen. Sie spielen gegen Aubstadt um den Klassenerhalt in der Regionalliga. Da werde ich natürlich dabei sein - und hoffentlich noch viele andere Fans, die die Mannschaft nach vorne peitschen.

Ja, da habe ich einiges gelesen. So mit Böllern und so. Und vielen Emotionen. Im letzten Saisonspiel, da ging´s ganz schön hoch her, oder? Ach ja, du warst ja dort.

Und ob. Das mit den Böllern und den Schmährufen – das fand ich nicht grad gut – ja sogar schlimm! Aber grundsätzlich ist es natürlich gut, wenn es Fans gibt, die bedingungslos hinter ihrer Mannschaft stehen und sie anfeuern.

Ja, das stimmt. Auch wenn ich nicht so der Fußballfreak bin.

Jedenfalls finde ich es wichtig, sich für was richtig einsetzen, mitzufiebern und anzufeuern – so ne ähnliche Begeisterung hatten wir auch an Pfingsten, jedenfalls damals, als Petrus vor die Menge trat und ganz begeistert war von Jesus.

Ja, ich glaube, das muss echt gewaltig gewesen sein. Die Leute haben gespürt, das, was Petrus da sagt, das zündet! Ich glaube, von dieser Begeisterung müssen wir die Leute in der Kirche auch wieder mehr spüren lassen.

Ja, das meint Pfingsten. Sich begeistern lassen. Also, dann wünschen wir Ihnen schon heute mal Schöne Pfingstfeiertage mit hoffentlich viel Sonnenschein.

Und lassen Sie sich auch mal wieder so richtig begeistern!   

admin

Überprüft

1 Stunde 9 Minuten ago
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