Die Hummel
Ich möchte so gern wie die Hummel mal fliegen,
von vierhundert Loopings nen Drehwurm kriegen,
wie ein Adler hoch droben die Welt überschweben,
die Hektik vergessen und einfach nur leben.
Ich fühle: Es geht! Ich müsst es nur wagen,
von schönen Gedanken werd ich leicht getragen.
Doch hängt mir wie Blei die Vernunft an den Füßen,
die sagt mir: "Es geht nicht!" Kann mich nicht entschließen,
mal einfach nur frei in die Lüfte zu springen
und nicht den Gedanken zu Ende zu bringen,
dass ich am Boden werd immer festkleben
und nie wie ein Adler die Welt überschweben.
Ich möchte so gern mehr Farbe im Leben,
die grauen Büros mit Grün überkleben,
von Autobahnbrücken Grassamen säen,
bunte Windmühlen basteln, die im Winde sich drehen.
Ich fühle: Es geht! Ich müsst es nur wagen,
müsste nur die Vernunft und die Logik verjagen
und singen und spielen, tanzen und lachen,
jedem System ein Ende schnell machen,
mit offenen Augen als Kind neu erleben,
was diese Welt alles uns Menschen kann geben -
und bleibe doch meistens bedächtig-erwachsen
und lache nur noch über so blöde Faxen.
Ich möchte so gern wirklich Berge versetzen,
vertrocknete Wüsten mit Regen benetzen,
Ozonlöcher schließen und Schlöte verstopfen,
den Kriegsherrn mal kräftig den Hintern verklopfen.
Ich fühle: Es geht! Ich müsst nur vertrauen
und nicht immer nur auf mich selber bauen
Müsste gegen die Fakten auf Gott einfach hoffen,
dann stünde tatsächlich der Himmel mir offen,
dann könnt als Kind Gottes die Welt ich erleben
und wirklich hoch droben wie ein Adler schweben.
Allein kann ichs nicht, ich müh mich vergebens,
komm du, Jesus, hilf mir, du Senfkorn des Lebens!