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Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!
Konzert "Weihnachten kommt immer so plötzlich" abgesagt
Unser Beitrag zum Weihnachtsfilm: Bratwurst-Theologie
unser Beitrag zum Weihnachtsfilm von SW-N-TV
Heiko steht so, dass er das Schild verdeckt
Einmal das Drei-Gänge-Menü, bitte!
Was denn für ein Drei-Gänge-Menü, Heiko? Hier gibt’s einfach nur Bratwurst!
Ja, da schau, hier steht’s: Drei-Gänge-Menü. Bratwurst, Brötchen, Senf
Na, da bist du aber echt bescheiden! Obwohl ... dann nehm ich bitte auch so ein Menü!
Siehste! Mit ein bisschen Humor kannst du selbst aus einer Kleinigkeit wie einer Bratwurstsemmel was richtig Großes machen.
Hm, das hast du recht. Vielleicht bräuchten wir öfter mal diese Bescheidenheit. Vielleicht müssen es nicht immer die teuersten Geschenke sein, die teuersten Reisen und Autos und was weiß ich.
Weihnachtssegen
Weihnachten online
Die Krippe und das Kreuz
Die Krippe und das Kreuz
Die Krippe und das Kreuz
„Na, findet ihr den Fehler?“ So ungefähr lauten die Posts, die seit Jahren immer in der Adventszeit auf Social Media herumgehen. In diesem Jahr nach meinem Gefühl noch deutlich häufiger als sonst.
Es geht um die Mitteltafel des Dreikönigsaltars oder Columbia-Altars von Rogier van der Weyden, fertiggestellt 1455. Heute hängt das Bild in der Alten Pinakothek in München. Auf den ersten Blick eine typische Krippendarstellung der damaligen Zeit: Im Hintergrund sehen wir eher europäische als orientalische Gebäude, der „Stall“ ist ein Gebäude mit kaputtem Dach, die Könige stehen oder knien vor Maria, die ihr neugeborenes Kind im Schoß hält. Ochs und Esel sind natürlich auch dabei, und der Weihnachtsstern blitzt vorsichtig hinter dem Stall hervor.
Wäre alles nichts Besonderes – doch mitten im Zentrum des Bildes hängt, man glaubt es kaum, ein Kruzifix an der Wand. Also ein Kreuz mit dem Körper Jesu.
„Haha!“ triumphieren die Menschen auf Facebook und Co. „Guckt mal, wie doof die Menschen damals waren! Das Kreuz (jedenfalls mit Jesus dran und als kleine Darstellung an der Wand) gab’s doch damals noch gar nicht!“
Ja genau. Und so doof war der einflussreiche Maler Rogier van der Weyden sicherlich nicht. Im Gegenteil: Dass er keine historisch korrekte Darstellung malte, zeigt ja schon die Art der Gebäude und viele andere Details. Und hier, ganz im Zentrum seines Bildes, hat er sich sicherlich nicht vertan. Im Gegenteil: Das kleine, unscheinbare Kreuz in der Mitte des Bildes, genau über der Hand Marias, die sie auf ihr Herz gelegt hat, genau über dem Jesuskind und dem knieenden König: Es zeigt uns erst, warum diese Weihnachtsszene so wichtig ist.
Ohne das Kreuz, ohne die gesamte Geschichte, die wir kennen, wäre das hier nur die Geburt eines armen Kindes irgendwo in der Fremde gewesen. Das gibt es in unseren Zeiten millionenfach und niemand malt Bilder, keine Gelehrten kommen zu Besuch. Ohne das Kreuz wäre das alles nichtig.
Krippe und Kreuz – sie gehören untrennbar zusammen. Ohne geboren zu sein, hätte Jesus nicht am Kreuz sterben und auferstehen können. Und ohne die Kreuzigung gäbe es auch kein Weihnachten, wie wir es kennen.
Krippe und Kreuz: Sie gehören untrennbar zusammen. Deshalb freue ich mich auch über die zahlreichen „haha, guckt mal, wie doof“-Posts auf Social Media. Denn irgend jemand kommentiert dann schon zuverlässig, was dieses Bild für eine tiefere Bedeutung hat. Ich werde dann in Zukunft auf diesen Blogpost verlinken.
Für mich ist das Kreuz über der Krippe auch ein Zeichen: Wir können auch dann ein frohes Weihnachtsfest feiern, wenn in unserem Leben nicht alles gut läuft. Wenn die Familie zerstritten ist, der Weihnachtsbraten nichts geworden ist, das ersehnte Geschenk ausgeblieben ist. Oder wenn das Geld sowieso nicht für Geschenke reicht. Oder wenn das Fest durch Krankheit beeinträchtigt ist. Oder ...
Über der Krippe hängt das Kreuz. Beides gehört zusammen. Freude und Trauer. Geburt, Tod und Auferstehung. Sorge und Hoffnung. Dunkelheit und Licht. Aber das Licht, die Hoffnung, die Freude, das Leben – sie werden am Ende überwiegen.
Frohe Weihnachten!
Haltepunkt Leben
Haltepunkt Leben
Haltepunkt Leben
Heute sei es mir mal gegönnt, aus meiner eigenen Arbeit zu berichten. Oder eigentlich auch nicht, denn ich bin nur einer von fünf im SprecherInnenteam (Vorstand) des Netzwerks Citykirchenprojekte e.V. Gut 130 Einrichtungen in vier Ländern haben sich in diesem Netzwerk zusammengeschlossen. Allen gemeinsam: Sie arbeiten auf die verschiedenste Art und Weise daran, den Menschen auf oft überraschende Weise in der Stadt zu begegnen – ohne sie gleich für „Kirche“ vereinnahmen zu wollen. Zuhören, vielleicht zum Nachdenken anregen, da sein, Seelsorge im Vorübergehen. Da gibt es Cafés und kleine Buchhandlungen genauso wie mobile Kirchen und Eistrucks. Da sind große Innenstadtkirchen vertreten und kleinste Einrichtungen, die gerade mal ein Büro haben und mit ihren Aktionen auf die Straße gehen. Hauptsache, sie bieten eine Kontaktfläche für die Menschen, die gerade vorbeikommen.
So sollte auch eine Aktion werden, die das Netzwerk gemeinsam mit einer Agentur entwickelt hat: Ein kleiner Gedanke, der im Vorübergehen hängen bleibt, ohne Verpflichtung, irgendwo dazu zu kommen. Gedacht war an kurze Videos und an Plakate – doch herausgekommen ist darüber hinaus noch etwas ganz anderes: Ein U-Bahn-Fahrplan des Lebens!
Die Aktion hat gerade begonnen, der erste Versand von Materialien ist so gut wie abgeschlossen. Mittlerweile sind sie sicherlich schon in etlichen Innenstädten im deutschsprachigen Raum zu finden: Schilder, die in ihrer Gestaltung an Haltestellen-Schilder des Nahverkehrs erinnern, jedoch in himmlisch-blauer Farbgebung und mit einem Linienplan, der Stationen wie „Zweifel“, „Zuversicht“, „Misstrauen“ oder „Gemeinschaft“ beinhaltet.
Sie wollen von Unzufriedenheit zu Hoffnung gelangen? Steigen Sie an der Station „Erkenntnis“ um. Vom Zweifel zum Vertrauen geht’s direkt mit den Zwischenhalten Staunen, Liebe und Mut. Ebenso kommen Sie ohne Umsteigen von der Einsamkeit zur Gemeinschaft. Von Glaube zu Vertrauen wechseln Sie bitte bei „Liebe“ auf die gelbe Linie. Der Plan ist wie klassische U-Bahn-Übersichtskarten gestaltet und bietet nahezu unendliche Möglichkeiten, sich mit der Frage auseinanderzusetzen: An welchem Haltepunkt im Leben stehe ich? Wohin möchte ich gelangen? Aber auch: Welcher Punkt in meinem Leben gibt mir Halt? Eine Menge Fragen zum Selber-Nachdenken oder auch, um darüber ins Gespräch zu kommen.
Mancherorts werden die Schilder begleitet von mobilen Bänken auf den Straßen, die zum Verweilen und Dialog einladen. Dazu gibt es inspirierende Karten mit Gedanken zu einzelnen Lebens-Stationen, einen Falt-Fahrplan zum Mitnehmen und weitere Materialien. Kurze Videoclips und Plakate gibt’s natürlich auch noch. Natürlich gerade auch einen zu Weihnachten.
Die Fragen auf den Karten, Plakaten und in den Videos sind bewusst offen gestaltet, so dass sie auch für sich alleine wirken, eben „im Vorübergehen“. Wer darüber hinaus den Wunsch verspürt, sich mit anderen über eigene Gedanken und Fragen auszutauschen, findet auf der zentralen Homepage www.haltepunkt-leben.net die Adressen der Netzwerkmitglieder sowie für dringende Fragen Adressen wie die Telefonseelsorge.
Der Haltepunkt Leben ist nicht bloß eine kurzfristige Aktion, im Gegenteil: Das Konzept ist so gestaltet, dass es kontinuierlich wachsen kann und soll. Neue „Haltepunkte“ können problemlos integriert werden, und die Mitgliedseinrichtungen können eigenverantwortlich Aktionen planen. In Bremen etwa gab es bereits den „Haltepunkt Liebe“ auf der dortigen Hochzeitsmesse.
Vielleicht kommen sogar andere kirchliche Arbeitsbereiche dazu? In absehbarer Zukunft könnten auch andere kirchliche Dienste von den bereitgestellten Materialien profitieren. Halten Sie die Augen offen: Möglicherweise stoßen Sie schon bald in Ihrer Stadt auf einen Haltepunkt Leben!
Und ... an welchem Punkt des Lebens stehen Sie? Wo möchten Sie gerne hingelangen? Was ist Ihr Ziel – und wo müssen Sie dafür umsteigen?
Ich bin gespannt darauf, was sich aus dem Haltepunkt Leben im kommenden Jahr alles entwickelt und frage Sie mit dem Weihnachts-Clip (in nicht ganz korrektem Deutsch): Um was geht's Weihnachten wirklich?
https://www.youtube.com/watch?v=0uSr4Q0Ixk0
Du darfst staunen!
Weihnachtsgrüße mit dem Haltepunkt Leben
Liebe Interessierte an der Arbeit des Netzwerks Citykirchenprojekte,
mit dem Weihnachts-Video unserer Aktion "Haltepunkt Leben" grüßen wir Sie und euch und wünschen allen ein frohes und weniger stressiges Weihnachtsfest!
Übrigens: Alle Videos können Sie jetzt auf dem Youtube-Kanal des Netzwerks unter https://www.youtube.com/@Citykirchenprojekte ansehen und gerne auch teilen!
Herzliche Grüße
Ihr/Euer SprecherInnenteam des Netzwerks Citykirchenprojekte
Predigt am 3. Advent 2023: Bist du's oder sollen wir auf einen anderen warten?
Liebe Gemeinde!
Wenn Sie sich auf eine schöne, freundlich-pastorale halb einschläfernde Adventspredigt gefreut haben heute – dann muss ich sie leider enttäuschen. Wenn Johannes der Täufer im Spiel ist, geht das nicht. Heute geht’s zur Sache. Heute geht’s um die Frage: Woran erkennen wir den Christus, den Messias, den Heiland? Also den, der die Welt heilt?
Und damit ganz eng verbunden: Woran erkennen wir die Menschen, die ihm nachfolgen?
Also, leider ganz unbequem: Woran werden Sie erkannt? Woran merken die Menschen um Sie herum, dass Sie Christus angehören?
Aber fangen wir von vorne an. Johannes der Täufer, der dürfte Ihnen bekannt sein. Ein Vorläufer von Jesus gewissermaßen. Er rief die Menschen zur Umkehr auf, zur Buße. Und er tat das mit drastischen Worten. Er nahm kein Blatt vor den Mund. Zu den Pharisäern und Sadduzäern, den frommen und einflussreichen Männern, sagte er:
»Ihr Schlangenbrut!
Wer hat euch auf den Gedanken gebracht,
dass ihr dem bevorstehenden Gericht Gottes entgeht?
8 Zeigt durch euer Verhalten,
dass ihr euer Leben wirklich ändern wollt!
Zauberbratwurst
Liebe Hörerinnen und Hörer!
Heute: 3-Gänge-Menü. Bratwurst, Brötchen, Senf. So steht’s an der Bratwurstbude auf dem Schweinfurter Weihnachtsmarkt.
Wie schön, denk ich mir jedes Mal. Wie schön, dass man selbst aus einer Kleinigkeit wie einer Bratwurst mit etwas Humor ein Drei-Gänge-Menü zaubern kann.
Vielleicht bräuchten wir öfter mal diese Bescheidenheit. Vielleicht müssen es nicht immer die teuersten Geschenke sein, die teuersten Reisen und Autos und was weiß ich.
Das Haus vom Nikolaus
Liebe Hörerinnen und Hörer!
Bäumchen wechsel dich
Liebe Hörerinnen und Hörer!
Jedes Jahr beim Baumschmücken halten Sie diesen einen Engel in der Hand. Total kitschig, echt jetzt, aber wegschmeißen? Lieber hängt er in der hintersten Ecke oder wandert gleich wieder in die Kiste im Keller.
Eine Pfeife kehrt heim
Eine Pfeife kehrt heim
Eine Pfeife kehrt heim
Erinnern Sie sich, was Sie vor drei Jahrzehnten so gemacht haben? Das war dann also 1993. Wo haben Sie Weihnachten verbracht? Was haben Sie überhaupt getan damals? Puh. Da war ich noch im Studium. Ob ich Weihnachten noch heim zur Familie gegangen bin oder möglicherweise zum ersten Mal mit meiner damals noch Verlobten verbracht habe ... ich weiß es schlicht nicht mehr. OK, und vor 40 Jahren? Die Erinnerung verschwimmt, manches ist nur noch ungenau, manches gar nicht mehr da.
Doch einige Dinge bleiben einem Menschen wirklich im Gedächtnis, auch nach Jahrzehnten. Besondere Momente. Aber auch Augenblicke, für die man sich schämt. Irgendwann vor langer Zeit ging es einem „Lüneburger Bürger“ so, der offenbar als Schüler die dortige St. Johanniskirche besuchte. Beim Besichtigen der Orgel nahm er einfach eine der kleinen heute 450 Jahre alten Orgelpfeifen mit. Ob es überhaupt gleich aufgefallen ist? Wann der Organist, die Organistin den fehlenden Ton in einem Register bemerkte, ist uns nicht überliefert. Auch nicht, ob die Pfeife zwischenzeitlich durch eine Neue ersetzt wurde.
Doch den Dieb quälte offenbar über Jahre und Jahrzehnte das schlechte Gewissen. Und so kam nun vor einiger Zeit ein kleines anonym abgesendetes Paket im Pfarramt an. Inhalt: eine alte Orgelpfeife und ein Entschuldigungsschreiben:
Ich gebe Ihnen mit einem schlechten und einem guten Gewissen diese kleine Pfeife aus dem großen Orgelwerk der St. Johanniskirche zurück.
Vor vielen Jahrzehnten durfte ich – im Rahmen eines Besuches mit unserer Klasse – unter anderem auch das wunderbare Orgelwerk besuchen. Die Hände waren schnell, die Gedanken nicht reif, der Teufel ein Greif.
Ich bedauere den Fehlgriff und verbleibe – mit aufrichtigen Grüßen,
ein Lüneburger Bürger
Puh. Man spürt förmlich in diesem kleinen Schreiben die Erleichterung, nun endlich eine Lösung gefunden zu haben. Wie sehr muss diesen Menschen das schlechte Gewissen geplagt haben. Wo hat er wohl die Pfeife die ganze Zeit gelagert? Sicher nicht in einer Vitrine, wo er sie allen Gästen stolz zeigte. Eher irgendwo in der hintersten Ecke, wo er sie selbst nur selten zu Gesicht bekam, sodass sie ihn nicht an seinen jugendlichen Fehlgriff erinnern konnte.
Nun jedenfalls: Gewissen erleichtert, Orgel wieder komplett, Kirchengemeinde dankbar. Wenn das nicht eine schöne Adventsgeschichte ist (auch wenn die Pfeife schon im Oktober abgeschickt wurde.)
Wer weiß, vielleicht sitzt der Dieb ja an Weihnachten in St. Johannis im Gottesdienst und freut sich über den Klang der Orgel. Siehe, ich verkündige euch große Freude!